Zeit ist Geld aber nicht gesund.

Leder wird im überwiegenden Maße (ca. 80%) mit Chromsalzen gegerbt. Dieser Prozess kann sehr schnell und daher sehr billig und industriell produziert werden. Der zeitliche Aufwand liegt bei 14 Tagen.

Chrom kommt in verschiedenen Oxidationsstufen von Null bis 6 vor. Nachgewiesen können nur die genügend stabilen Formen, das dreiwertige Chrom (III) und das sechswertige Chrom (VI). Im Gegensatz zum dreiwertigen Chrom, das in Wasser schwer löslich und nicht toxisch ist, wird das sechswertige Chrom als kanzerogen, also krebserregend eingestuft. Es ist nicht nur gut wasserlöslich, sondern besitzt auch über eine hohe Bioverfügbarkeit. Das heißt, es wirkt im Organismus rasch und in hohem Ausmaß.

Sie können in höheren Mengen Allergien auslösen. Es ist weiter bekannt dass sich unter bestimmten Voraussetzungen die wasserlöslichen Chrom IV– Salze in die 1ooo mal giftiger Chrom-VI-Salze verwandeln. So wird die Entstehung von Chrom-VI-Salzen und die Umwandlung von Chrom-IV-Salzen in das hochgiftige Chrom-VI in Verbindung mit menschlichem Schweiß von Fachleuten bestätigt. Diese Umwandlung kann auch bereits durch Veränderungen (hohe Luftfeuchtigkeit am Herstellungsort oder im Transport aus Asien nach Europa) stattfinden. Chrom-VI-Salze verfügen über ein hohes Allergenpotential und werden daher als krebserregend (daher sind Grenzwerte nötig!) eingestuft. Die Schadstoffproblematik spiegelt auch das Testergebnis der Zeitschrift Natürlich vom Juni 1996 wider. Von 20 verschiedenen Lederbekleidungsstücken blieb nicht ein einziges ohne Beanstandung. Die Produkte wurden auf umwelt- und gesundheitsbedenkliche Stoffe wie aromatische Amine, PCP (Pentachlorphenol) und dessen Ersatzstoffe sowie Chrom-III und Chrom-VI geprüft worden.

Chrom VI ist ein hochgiftiger Stoff. Diese Chemikalie kann in hohen Dosen zu Erkrankungen der Atemwege, Magenverstimmungen, Schäden an Leber und Nieren, Geschwüren, Schwächung des Immunsystems und Veränderung des genetischen Materials führen. Chrom VI ist zudem krebserregend. Es ist bekannt, dass sie in höheren Mengen Allergien auslösen können.

Die Haut kann Chrom VI aus dem Leder aufnehmen. Während Schuhe nur eine geringe Kontaktfläche zur Haut bilden, haben Lederjacken und vor allem Lederhosen eine viel größere Kontaktfläche mit der Haut. „Je größer diese Fläche, desto größer ist das Risiko eines Übertritts von Chrom auf die Haut. Auch hier spielt die Herkunft der Ware und die Gerbstoffe eine übergeordnet große Rolle. Bei einer sämisch gegerbten Lederhose aus Bayern sind Befürchtungen überflüssig, bei einer chromgegerbten aus Asien oder Afrika wäre ich vorsichtig“, sagt ein Experte. 

Für Chrom-VI bestehen zwar Grenzwerte was aber bedeutet das nach wie vor Chrom-VI in Ledern vorhanden ist und die vorgezeichneten Prozesse jederzeit eintreten, abgesehen von deren Überprüfung. Dabei haben wir uns noch nicht einmal den eingesetzten Farbstoffen zugewandt.